Wann bekommt Freiburg alternative Funksysteme mit minimaler Strahlungsleistungsdichte?
2004 veröffentlichte das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Studienergebnisse über Konzepte zur Minimierung der Exposition der Bevölkerung durch elektromagnetische Felder, wie sie künstlich beispielsweise bei der Anwendung von Mobilkommunikatiostechnologie erzeugt und genutzt werden und stellte unter anderem fest:
„Inhouse Repeater oder komplette drahtlose Inhouse-Verteilsysteme (WLANs) können die notwendigen Sendeleistungen im Außenraum um den Betrag der Wanddämpfung (je nach Frequenzlage von 8 bis 13 dB) senken, wenn sich das Vorsorge-Paradigma durchsetzt, dass die Durchstrahlung von Wohnungswänden ein „sittenwidriger“ Eingriff in die Privatsphäre des Menschen darstellt.“ (WLAN-Heimnetze und Inhouse-Repeater, in: BMBF 2004, Seite 22. Hervorhebung durch den Autor.).
Das Forschungsministerium war 2004 Teil der Regierung „Schröder II“ (SPD, Bündnis 90/Die Grünen), welches im November 2005 durch die Regierung Merkel I (CDU/CSU, SPD) abgelöst worden ist und der bis heute die Regierungen Merkel II, Merkel III und Merkel IV folgten.
Aus dem Vorwort von Professor Werner Wiesbeck (Universität Karlsruhe), dem Projektleiter der sogenannten „miniWatt-Studie“ beauftragt durch das BMBF.
„Die mobile Kommunikation in Verbindung mit dem Internet ist zu einer Wachstumsbranche für Deutschland und Europa geworden. Nicht nur die Wirtschaft kann mittlerweile auf Internet und mobile Kommunikation nicht mehr verzichten. Auch im privaten Bereich sind Computer und Handy nicht mehr weg zu denken. Jeder Mensch ist, wenn er es will, an jedem Ort und zu jeder Zeit erreichbar. Hunderttausende Arbeitsplätze sind im Bereich der mobilen Kommunikation und der damit verbundenen Dienstleistungen geschaffen worden. Es ist zunehmend wichtig, angesichts dieser Wachstumsbedingungen auch einen Blick auf die Begleitumstände zu werfen, die mit der weiteren Verbreitung des Mobilfunks einhergehen. Es besteht bei vielen Menschen die Befürchtung, dass sich die elektromagnetische Exposition durch neue Mobilfunk-Technologien ausweiten kann. Daher hat das BMBF unter dem Titel „miniWatt“ eine Untersuchung gefördert, deren Ziel es ist, alternative Funksysteme mit minimaler Strahlungsleistungsdichte zu untersuchen. An diesem Vorhaben waren insgesamt acht Universitäten, drei Industrieunternehmen, vier mittelständische Unternehmen und ein Fraunhofer-Institut beteiligt. Ziel des Vorhabens waren umfassende Untersuchungen des Potenzials zur Senkung der Exposition durch neue Technologien beim Mobilfunk, in der Bürokommunikation und beim digitalen Rundfunk. Damit hat sich erstmals ein repräsentativer, die ganze Bundesrepublik Deutschland umfassender Kreis von Experten und Institutionen zusammen gefunden, um die Problematik der Strahlungsreduzierung aus technisch-wissenschaftlicher Sicht zu durchleuchten. Die Untersuchung „miniWatt“ hat durch eine Reihe von Vorschlägen gezeigt, dass in Zukunft auch bei wachsender mobiler Kommunikation die elektromagnetische Exposition der Bevölkerung im Mittel auf heutigem Niveau gehalten werden kann. Dieses Resultat, welches noch durch weitere Forschungsarbeiten untermauert werden muss, zeigt anschaulich, wie neue Technologien dazu beitragen können, eine Wachstumsindustrie, die für unser ökonomisches Wohlergehen notwendig ist, gesundheits- und umweltverträglich zu gestalten“ (Werner Wiesbeck, 2004. Hervorhebung durch den Autor).
Mobilkommunikation und Rundfunk der Zukunft. Konzepte zur Minimierung der Exposition der Bevölkerung durch elektromagnetische Felder, herausgegeben durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). 2004.