SWR 4 berichtet über 5G, unser Aktionsbündnis und „Angst vor Strahlung“

Ein Radiobeitrag am 24.09.2019 von Noah Brian in SWR 4 BW aus dem Studio Freiburg berichtete über das Aktionsbündnis Freiburg 5G-frei und kann sich erneut eine Parteilichkeit nicht verkneifen. Die letzten Sätze, mit denen die Hörer aus der Thematik entlassen werden, lauten gar:

… Die Pläne liegen aber schon jetzt aufm Tisch und klingen für Technikfreaks richtig gut. Wer Angst vor Strahlung hat, sieht das natürlich anders.

Aber von vorn.

In der Einleitung heißt es

Mobiles Internet, 70 mal schneller als jetzt, 5G, das ist der neueste Schrei.

Mit der Redewendung „der neueste Schrei“ oder auch „der letzte Schrei“ wird die 5G Technologie zu Beginn des Berichts als topaktuelle Verbesserung des mobilen Internets vorgestellt. Die Herkunft der Wendung aus der Lehnübersetzung des französischen Ausdrucks „le dernier cri“, bezogen wie dieser wohl auf das Werbegeschrei der Markthändler, ist hier zur Einordnung nützlich.

Nun wird der Bogen zu den Bedenken gegen die 5G Technologie geschlagen

Es ist wichtig für das sogenannte Internet der Dinge, zum Beispiel also für selbstfahrende Autos. Bis 2025 soll Deutschland Zugang zu 5G Mobilfunknetzen haben. Das Problem allerdings, viele Menschen sagen, keiner weiß, welche Auswirkungen die Strahlen für unseren Körper haben. In Freiburg gibt´s bereits Proteste. Ist das jetzt nur Angstmache oder sind diese Proteste berechtigt?

Hier scheinen eher die Proteste, als die mögliche Gesundheitsgefährdung „das Problem“ zu sein. Die Vokabel „Angstmache“ ist in der Fragestellung nach der Berechtigung der Proteste eine unpassende Wahl, unterstellt gar den Kritikern Angst verbreiten zu wollen. Die Frage hätte auch lauten können:

Sind die gesundheitlichen Auswirkungen von 5G unbedenklich oder sind diese Proteste berechtigt?

Im weiteren Verlauf ist die Aussage zu hören

Die Daten werden durch Mikrowellen versendet. Ob das für den menschlichen Körper gefährlich ist, konnten bisher wissenschaftliche Studien nicht belegen.

Eine unrichtige Behauptung, gibt es doch genügend Studien, die zumindest den begründeten, starken Verdacht einer gesundheitsschädigenden Wirkung zum Ergebnis haben, sie sogar vielfach nachweisen. Hier auf der Seite von emfdata.org kann man sich darüber im Detail informieren.

Dann läßt der SWR eine Mitarbeiterin des Bundesamts für Strahlenschutz ausführlich zu Wort kommen, die im ersten Satz behauptet

Wir können sagen, dass wir sehr sehr intensiv geforscht haben…

Den Rest ersparen wir uns an dieser Stelle, er kann in der Audiodatei weiter unten angehört werden. Ob nun diese „sehr sehr intensive“ Forschung stattgefunden hat, das sei dahingestellt.

In der anschließenden Reportage von der Übergabe der Unterschriften an OB Martin Horn fällt noch folgende Formulierung auf

Die Stadt Freiburg will aufgrund der Appelle des Aktionsbündnisses zunächst eine Einwohnerversammlung einberufen.

Hier hat der Reporter des SWR scheinbar etwas falsch verstanden. Aber sei es drum, gönnen wir der Stadt Freiburg die ihr zugeschriebene, führsorgliche Einberufung.

Zum Ende des Berichts kommt noch Bernd Mutter zu Wort, der Beauftragte für Digitalisierung. Er kündigt an, dass die Stadt Freiburg neben der „Verbesserung“ des Mobilfunks auch eine „Reduktion von Strahlenbelastung“ zum Ziel habe. Eine erfreuliche Absichtsbekundung.


Hier der SWR 4 Beitrag vom 24.09.2019 :

 

An dieser Stelle sei dem SWR 4 für das Senden eines früheren Interviews mit Wolf Bergmann ausdrücklich gedankt. Es ist hier anzuhören:

 

Christoph Boldt
Aktionsbündnis Freiburg 5G-frei

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