Werner Thiede zitiert Prof. James Lin und schlussfolgert…
„Unterhalb der gängigen Grenzwerte für die Strahlung konnte keine Studie Risiken nachweisen. Auch eine Gesamtschau der Forschung auf dem Gebiet liefert keine Anhaltspunkte dafür“… ist eine Falschbehauptung (THIEDE, 2019).
Werner Thiede: Desinformationen über 5G – Richtigstellungen zu Gesundheitsrisiken beim neuen Mobilfunk-Standard. In: Naturheilkunde, Jahrgang 2019, Heft 3, Seite 14.
Falschbehauptung:
„Unterhalb der gängigen Grenzwerte für die Strahlung konnte keine Studie Risiken nachweisen. Auch eine Gesamtschau der Forschung auf dem Gebiet liefert keine Anhaltspunkte dafür.“
Folglich sei auch von 5G kaum Schlimmes zu erwarten. Diese sinngemäß öfter anzutreffende These ist gleich doppelt verkehrt.
Erstens ist die Wissenschaft über Mobilfunk auch im Mainstream geteilter Meinung. Neben vielen entwarnenden Studien stehen zunehmend besorgniserregende Resultate. Seit langem versucht zwar die Internationale Kommission für den Schutz vor nichtionisierender Strahlung (ICNIRP) die Gefahren dadurch herunterzuspielen, dass sich ihre Messungen reduktionistisch auf Wärmewirkungen konzentriert. Doch Hochfrequenzstrahlen erzeugen unvermeidlich weitere Effekte in lebenden Zellen – selbst bei niedriger Dosierung. Bei der ICNIRP ist man freilich „nicht überzeugt, dass diese Wirkungen erwiesenermaßen gesundheitsschädlich sind“ – so der niederländische Biologe Eric van Rongen als Vorsitzender dieses für seine Industrienähe bekannten Vereins. Solch zweckorientierter Überzeugung widerspricht aber Professor James C. Lin, der selbst bis 2016 Kommissar bei der ICNIRP und bis 2012 sogar Vorsitzender ihres Ständigen Ausschusses für Physik und Technik war. Er beruft sich dabei auf die Ergebnisse der umfangreichen Handystrahlen-Studie des regierungsamtlichen National Toxicology Program (NTP) in den USA – der größten Studie ihrer Art weltweit: Sie deuten für ihn darauf hin, dass die bisherigen Richtlinien zum Schutz der menschlichen Gesundheit bei Hochfrequenz-Exposition unzureichend sind. Er empfiehlt, dass die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) innerhalb der Weltgesundheitsorganisation die Forschung neu bewertet und die Einstufung der Mobilfunk-Strahlung von bisher möglicherweise krebserregend für den Menschen (Gruppe 2B) auf wahrscheinlich krebserregend (Gruppe 2A) heraufsetzt. Andere Forschergruppen votierten sogar für eine Höherstufung auf 1: klar krebserregend.
Der Interpretationsstreit unter Wissenschaftlern lässt jedenfalls die Behauptung als unhaltbar erscheinen, die Wissenschaft habe bisher nichts Wesentliches gefunden.
Im Übrigen ist es (Anm.: zweitens) verkehrt, vom bisher gewohnten Mobilfunk einfach auf 5G zu schließen, weil hier durchaus neue Techniken, Intensitäten und ungewohnt hohe Frequenzen die gesamte Bevölkerung treffen sollen.
Werner Thiede: Desinformationen über 5G – Richtigstellungen zu Gesundheitsrisiken beim neuen Mobilfunk-Standard. In: Naturheilkunde, Jahrgang 2019, Heft 3, Seite 14. – Thiede_Desinformationen über 5G_2019
Zu National Toxicology Program (NTP) in deutsch siehe: Diagnose:funk, Reihe: Brennpunkt: Mobilfunkstrahlung und Krebs. Prof. Hardell zur NTP-Studie und Gesamtstudienlage www.diagnose-funk.org/publikationen/artikel/detail&newsid=1298 (Zugriff 18.9.2020)
Zum Beispiel der Fall Heidenheim:
Der Aktivist Björn hat dem Aktionsbündnis Freiburg 5G-frei folgenden Presseartikel zugestellt, mit der Bitte um sachliche Prüfung. Es geht dabei um seine Heimatstadt Heidenheim und die Presseberichterstattung in der „Heidenheimer Neuen Presse“ am 27.6.2020 auf Seite 9:
Heidenheimer Neue Presse: Die verflixte fünfte Generation. 27.6.2020, Seite 9. – Heidenheimer-Neue-Post
Heidenheim ist der Ort der Jugend-Zeit des Aktivisten Björn im AkB. Björn stellt uns die Frage:
„Was wird auf Grundlage dieser Presse-Information der Gesundheit der Heidenheimer zugemutet?“
In der Infobox neben dem Artikel ist zu lesen:
Infobox: Was genau ist eigentlich 5G?
„Die Frequenzbereiche, die bei 5G zum Einsatz kommen, sind nur in Teilen eine Neuerung. Sie sind in etwa dieselben wie im alten 2G- oder 3G-Netz.“
Fundstelle: Maximillian Haller: Die verflixte fünfte Generation. In: Heidenheimer Neue Presse, Samstag 27.6.2020, Seite 9.- https://www.hz.de/meinort/heidenheim/mobilfunk-ausbau-von-5_g-verantwortlich-ist-47310149.html
Die Stellungnahme von Werner Thiede dazu siehe oben.
Dazu in Heidenheim auch die Interessengemeinschaft „5G nachgefragt“:
„Wir, von der Initiative 5G-nachgefragt, fordern den sofortigen Ausbaustopp von 5G in Heidenheim und wollen die Durchführung einer Einwohnerversammlung herbeiführen.
Der Ausbau der Mobilfunkinfrastruktur mit der 5G-Technologie darf nicht ohne Prüfung der Gesundheitsverträglichkeit und ohne Technikfolgenabschätzung erfolgen.
Der als »Smart City Initiative« propagierte und inzwischen an vielen Orten angelaufene Ausbau ohne solche Prüfung widerspricht dem Vorsorgeprinzip„
Mobilfunk. Wer in Heidenheim für den Ausbau von 5 G verantwortlich ist. 27.7.2020. –
https://www.hz.de/meinort/heidenheim/mobilfunk-ausbau-von-5_g-verantwortlich-ist-47310149.html
Kommentar. „Smart City“ Heidenheim: der richtige Weg in eine digitale Zukunft. 10.7.2020
Mobilfunk. Warum sich eine Interessensgemeinschaft gegen 5G wehrt. 29.1.2020.
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