5G kommt. Es soll uns das schnellste mobile Netz bescheren, das es je gegeben hat. Riesige Datenmengen können zwischen Computern, Smartphones und anderen smarten Endgeräten fast zeitgleich transportiert werden. Industriemaschinen, Autos, Roboter – alles lässt sich dann ohne Zeitverzögerung automatisch und aus der Ferne steuern. Doch was haben wir als Endverbraucher davon? Und gibt es sie wirklich, die gesundheitlichen Nebenwirkungen der Strahlung? Fragen, die beantwortet werden – bei Quarks.
Von
Thomas Kleber
Vorstand
Verein für Elektrosensible und Mobilfunkgeschädigte e.V.
c/o Paritätischer Wohlfahrtsverband
Charles-de-Gaulle-Str. 4
81737 München
Video: 5G – Revolution oder Gefahr? – Quarks im Ersten – ARD | Das Erste
https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/quarks-caspers/videos/5g-revolution-oder-gefahr-video-100.html
Liebe Quarks-Redaktion,
die ARD bzw. der WDR hat in Ihrer Sendung Quarks zu 5G Mobilfunk alle Scheuklappen seriöser Aufklärung fallen lassen und betreibt ungehemmte Mobilfunk-Propaganda. So ein unglaubliches Experiment wird normalerweise nur von der Mobilfunk-Industrie und unter Unterstützung des Bundesamtes für Strahlenschutz, das sich sogar mit solchen Aktionen eigene Propaganda-Aktionen erspart, erdacht.
Vermutlich haben sich bereits schon viele Menschen an die ARD oder den WDR gewandt, da es Elektrosensible lächerlich macht und auch wissenschaftliche Standards ad absurdum führt.
Bewertung (nach dem ersten Sichten):
Wer Pferde kennt, das sind Fluchttiere, weiß, dass schlechte Erfahrungen unmittelbar leicht traumatische Prägungen zurücklassen. Das bedeutet, dass eine schlechte Erfahrung mit Menschen, mit einer beliebigen angstauslösenden Situation, bei der Hufpflege, mit dem Tierarzt, selbst mit dem Pferdehalter, dazu führen kann, dass das Pferd beim nächsten Mal entweder sich verweigert, blockiert, aggressiv reagiert (Ausschlagen) oder sogar ausbüxt, wenn es kann. Nur, weil es Angst hat vor der Wiederholung der angstauslösenden Situation.
Wer also wie die ARD in ihrer Sendung „Quarks“ schon vorher Menschen auf Situationen programmiert (selbst wenn es Fake, Show, Attrappe ist wie in dem Quarks-5G-Experiment), oder Menschen gezielt auf spätere problematische oder angstauslösende Situationen vorbereitet, und damit diese Menschen in ihrem bereits erlebten „Angst“-Haushalt oder psychischen Angst-Speicher „antriggert“,
dann ist es völlig normal, dass diese Menschen die durch die Simulation vorab ausgelösten bzw. „angetriggerten“ Bedenken, Ängste und Gefühle auf die danach experimentelle Fake-Show übertragen. Die früher schon einprogrammierten negativen Gefühle, Ängste oder Bedenken, bis hin zu körperlichen Symptomen, oder auch sogar stärkere Symptome, weil ja auch frühere ähnliche Erfahrungen damit verknüpft werden, die hier in dem Versuch gar nicht abgefragt, sondern nur „angetriggert“ werden, werden also übertrage auf die jetzige Situation (Übertragung!).
Der Psychologe, der in diesem Experiment mitmacht, und das nicht erkennt, dass dies ein wissenschaftlich vollkommen unbrauchbarer Ansatz ist, ist wohl inkompetent, ideologisch verblendet, oder auch, was mir immer mehr plausibel erscheint, … korrupt.
Der Neurologe, der die (möglicherweise völlig gesunden) Probandin in einen Kernspintomographen legt, in ein starkes Magnetfeld, und dann keine Veränderungen im Gehirn“volumen“ feststellen kann, an einem Parameter, der meiner Kenntnis nach bisher noch nie in wissenschaftlichen Studien zu Effekten von Mobilfunk auf das Gehirn eingesetzt wurde, ist inkompetent, was die Erfassung biologischer Effekte des Mobilfunks auf den Körper angeht.
Dass Sie als Quarks-Redakteure aber dann schlichtweg an Ende der Sendung behaupten, ihr MRT-Versuch sei „wissenschaftlich“ und ein „weiterer Beweis dafür“, dass es keine gesundheitlichen Effekte des Mobilfunks „auf unseren Körper“ gäbe, ist ein starkes Stück an Industriepropaganda. Wurde da überhaupt auf die Frau im MRT gepulster Mobilfunk von außen ausgesendet? Die Frage stellt und beantwortet der Beitrag gar nicht. Denn ungepulster Mobilfunk ist tatsächlich wesentlich verträglicher.
In keinem toxikologischen Arbeitsgebiet werden Zell- und Tierexperimente, die negative Effekte zeigen, verharmlost. Glyphosat zum Beispiel ist deshalb von Umweltverbänden als schädlich bewertet, weil viele Zell- und Tierexperimente dies zeigen. Menschenexperimente wurden nicht gemacht. Die Krebsforschungsagentur der WHO (IARC) stuft die Schadstoffe vor allem aufgrund von Zell- und Tierexperimenten, zusätzlich evtl. durch epidemiologische Studien angereichert, ein.
Aber Quarks verharmlost wie die Industrie und das Bundesamt für Strahlenschutz die fast tausend seriösen und industrieunabhängigen Studien zu Mobilfunk, die negative Effekte im Tierversuch, an menschlichen Zelllinien und in epidemiologischen Studien am Menschen zeigen (www.emf-portal.de, www.emf-data.de).
Eine Auswahl zur WLAN-Frequenz und deren schädliche Effekte auf das Gehirn:
„Lernen und WLAN: Auswirkungen auf Kognition und Verhalten
Der Review von Wilke zeigt, dass enorm viele Studien Auswirkungen auf Gehirnfunktionen und damit unmittelbare negative Wirkungen auf Lernen und Verhalten nachweisen. Einige Beispiele:“
im neuen Vortrag von P. Hensinger beim Bündnis verantwortungsvoller Mobilfunk Deutschland:
WLAN an Kitas und Schulen: Ein Hype verdrängt die Risiken:
https://www.diagnose-funk.org/publikationen/artikel/detail?newsid=1694
oder: diagnose:funk präsentiert Liste mit 94 Reviews – Forschungsstand zur Wirkung von Funkstrahlung
diagnose:funk hat eine Übersicht mit insgesamt 94 Reviews (systematische Übersichtsarbeiten) zur Wirkung hochfrequenter elektromagnetischer Felder zusammengestellt. Davon sind 85 Reviews peer-reviewed und damit von anerkannten Fachwissenschaftlern als Stand des Wissens geprüft:
https://www.diagnose-funk.org/publikationen/artikel/detail&newsid=1693
oder: Wann gibt es in Deutschland wieder einen Strahlenschutz? diagnose:funk schreibt dem Bundesamt für Strahlenschutz.Offener Brief mit Handlungsoptionen an die Präsidentin des Bundesamtes für Strahlenschutz, Dr. Inge Paulini:
https://www.diagnose-funk.org/publikationen/artikel/detail?newsid=1566
Das ganze Menschen-Experiment von „Quarks“ an der Frau dagegen ist schlimmster Wissenschaftsfake und gehört von allen Seiten verrissen.
Informationen zur – je nach Vorerkrankung- völlig individuellen Elektrohypersensitivität, sowie zu den tatsächlich wissenschaftlich bewiesenen Effekten des Mobilfunks wie die EEG-Effekte findet ihr zahlreich auf den Webseiten von uns (www-ehs-vem.de), und auf Diagnose Funk-Webseiten (https://www.diagnose-funk.org/; https://www.diagnose-funk.org/suche?searchword=EEG), sowie auf Webbeiten der Kompetenzinitiative (https://kompetenzinitiative.com).
Wichtige Lektüren zu Elektrohypersensitivität:
1. Brennpunkt Elektrohypersensitivität – – Tatsache oder Einbildung?
Ein Forschungsüberblick der Umweltmediziner von Genuis/Lipp.
https://www.diagnose-funk.org/publikationen/artikel/detail?newsid=346
Kostenloser Download: http://www.elektro-sensibel.de/docs/EHS.pdf
2. Leitlinie 2016 zur Prävention, Diagnostik und Behandlung EMF-bedingter Beschwerden und Krankheiten, Europäische Akademie für Umweltmedizin (EUROPAEM), Arbeitsgruppe EMF
insbes. die Kapitel: Neurologische Wirkungen Elektromagnetischer Felder, Elektromagnetische Hypersensitivität (EHS): https://www.diagnose-funk.org/publikationen/artikel/detail?newsid=1107
Kostenloser Download: https://www.diagnose-funk.org/download.php?field=filename&id=372&class=DownloadItem
3. Elektrohypersensitivität-Risiko für Individuum und Gesellschaft (insbes. S. 44f)
Mit Beiträgen von Franz Adlkofer, Christine Aschermann, Frank Berner, Bernd Irmfrid Budzinski, EUROPAEM Arbeitsgruppe EMF, Karl Hecht, Lebrecht von Klitzing, Wilfried Kühling, Peter Ludwig, Werner Thiede
Elektro(hyper)sensibilität ist ein Politikum. Und zwar nicht etwa in dem Sinne, dass in Politik und Gesellschaft über diese Umweltkrankheit heiß debattiert würde, sondern im Gegenteil: Die Politik im Verein mit Industrie und Wirtschaft ist heiß bemüht, das Thema unter der Decke zu halten. Vor diesem Hintergrund wendet sich die vorliegende Schrift nicht nur an EHS-Betroffene und medizinische Experten. Interdisziplinär ausgerichtet, versucht sie, aus unterschiedlichen Fachperspektiven die Menschen und das Thema ‚Elektrohypersensibilität‘ als eine Folge der wachsenden elektromagnetischen Belastung zu betrachten. Durch die unterschiedlichen Schwerpunkte und sich gegenseitig ergänzenden Sichtweisen werden Zusammenhänge verdeutlicht, die bisher öffentlich kaum wahrgenommen werden, und neue Handlungsoptionen aufgezeigt.
2018 / ISBN 978-3-9812598-9-6 / 120 Seiten / Preis: 8 Euro
Kostenloser Download:https://kompetenzinitiative.com/wp-content/uploads/2019/08/KI_HEFT-11_Elektrohypersensibilit%C3%A4t_2018.pdf
Herzliche Grüße
Thomas Kleber, Taufkirchen/Vils
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Vorstand
Verein für Elektrosensible und Mobilfunkgeschädigte e.V.
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E-Mail: Allgem. Erst-Kontakt: kontakt@ehs-vem.de
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tel. Beratung: 089- 61372498 (nur AB, Anliegen bitte kurz und deutlich fassen, bitte eigene Tel.-Nr. 1 x deutlich wdhl., Rückruf bis 15 Min. frei, längere Beratung nur bei Mitgliedschaft)
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Der Verein für Elektrosensible und Mobilfunkgeschädigte e.V. ist Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband Landesverband Bayern e.V.
Gesendet über einen kabelgebundenen Internetanschluss ohne Zellstress durch Mikrowellen-Funksignale.
Veröffentlichungshinweis:
Elektrohypersensibilität – Phantom oder Anzeichen einer Gefahr? Von: Bernd Budzinski und Karl Hecht, in: Natur und Recht (NuR). Jahrgang 38 (2016), Heft 7, Seite 463-473. –
Bud_Hecht_EHS_2016
https://kompetenzinitiative.com/wp-content/uploads/2019/08/Budzinski_Hecht_NuR_Juli_2016.pdf
An die
Mitglieder des WDR-Rundfunkrats
Appellhofplatz 1
50667 Köln
29. April 2021
Quarks verhöhnt sensible Menschen und die Wissenschaft
Sehr geehrte Damen und Herren im WDR-Rundfunkrat,
die WDR-Sendung Quarks „5G – Revolution oder Gefahr?“ vom Samstag, den 24.04.21 verhöhnt auf fragwürdige Weise sowohl besorgte Bürgerinnen und Bürger als auch fachlich versierte Wissenschaftler.
Durch einen manipulativ angelegten Versuchsaufbau wird versucht darzustellen, dass Wirkungen durch die Mobilfunkstrahlung auf bloßer Einbildung beruhen. Allein durch die Tatsache, dass ein dort realitätsnah aufgestellter Sendemast – auch wenn er nicht an ein Netz angeschlossen war – in der Wirklichkeit aufgrund einzuhaltender Personenschutzgrenzwerte in solcher Nähe hätte gar nicht betreten werden dürfen, zeigt, dass offensichtlich alle Mittel recht waren, um Zuschauern unterschwellig zu suggerieren, dass die Sorge vor Funkstrahlung unbegründet ist. Ein wissenschaftlich halbwegs ehrbarer und kompetenter Versuch sieht sicherlich anders aus! Immerhin gibt es zuhauf Untersuchungen, die zeigen, dass tatsächlich eine Reihe von Menschen empfindlich auf die ansonsten nicht über Sinneswahrnehmungen spürbaren Wellen bzw. Strahlen mit verschiedenen Effekten reagieren. Wie müssen sich solche Menschen als in die lächerliche Ecke gestellt und abqualifiziert fühlen bei einem solch dargestellten, hanebüchenen Klamauk? Allein aus ethisch-moralischen Gründen gehört dieser Sendung ein dicker „Daumen nach unten“ gezeigt. Dies im öffentlich-rechtlichen Fernsehen gesendet zu sehen, befremdet zutiefst. Die viel diskutierte Frage der Rundfunkgebühr wird hier einmal mehr lauter.
Die Aussage, Strahlung dringe nicht in den Körper ein, ist bei den derzeit verwendeten Frequenzen – auch unter 5G – schlichtweg falsch. Gerade die in den Zellen wirksamen Schädigungsprozesse durch freiwerdende Radikale etc. bereiten den Wissenschaftlern Sorgen. Die Aussage, dass die Energie nicht ausreiche, um Erbgutschäden hervorzurufen, trifft nicht zu, die Krebswirksamkeit und die krebsverstärkende Wirkung ist im Tierversuch statistisch signifikant belegt und beim Menschen empirisch nachgewiesen. Auch das zum Schluss der Sendung gezeigte Experiment ist nicht nur in hohem Maße fragwürdig, sondern erhebt durch professoralen Beistand sogar noch den Anspruch einer wissenschaftlichen Beweisführung für die angebliche Unwirksamkeit der Strahlung. Gezeigt werden sollte, dass menschliche Gehirnwellen einer Versuchsperson unter einem Kernspintomografen durch gezielte 5G-Strahlung nicht beeinflusst/ verändert werden. Obwohl Untersuchungen und Erkenntnisse zur Hirnaktivität mit EEG bei Mobilfunkexposition bereits seit langer Zeit bekannt sind. Dieser Einfluss auf die Gehirnwellen
ist wissenschaftlich belegt und wird von maßgeblichen internationalen Fachinstitutionen (1) als wissenschaftlich valide anerkannt.
Da elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder/Wellen interagieren, ist grundsätzlich die Frage zu stellen, wie die exorbitant hohe magnetische Flussdichte im Kernspintomografen (wie im Experiment demonstriert) hier beeinflussend wirkt. Auch wirkt dieses Magnetfeld auf die Funktionsaktivitäten des Gehirns, worauf nicht eingegangen wurde. Was ist von solch unqualifizierten Demonstrationen zu halten, wenn in ähnlicher Weise auch die durch WLAN darstellbaren Veränderungen der Muskelspannungen im EMG das Gegenteil der geführten Aussagen nahelegen? (2)
Aus wissenschaftlicher Sicht war die Sendung mehr als fragwürdig und führt zu weiterer Verunsicherung der Bevölkerung, statt wirklich aufzuklären. Über die Träger von Alu-Hüten wird – zurecht – gelästert, aber mit dieser Sendung verpasst sich der WDR ein ebensolches Image.
Mit freundlichem Gruß
Wilfried Kühling
Prof. Dr. Wilfried Kühling
Dorfstr. 13 a
D-24241 Reesdorf
w.kuehling@web.de
(1) ANSES (Agence nationale de sécurité sanitaire de l’alimentation, de l’environnement et du travail)
SCENIHR (Scientific Committee on Emerging and Newly Identified Health Risks)
ICNIRP (International Commission on Non-Ionizing Radiation Protection)
(2) http://www.annexpublishers.com/articles/JBIA/6101-Artificial-EMG-by-WLAN-Exposure.pdf
Original: https://freiburg.5g-frei.org/wp-content/uploads/Wilfried-Kuehling_WDR-Rundfunkrat_29-04-2021.pdf