ATHEM3 – Prof. Dr. med Wilhelm Mosgöller reflektiert die Forschungsergebnisse

Athermische biologische Wirkungen von elektromagnetischen Feldern auf das vegetative Nervensystem und Gen-Integrität (ATHEM3)
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Als Projektleiter der Athem3 Gesamt-Studie hatte ich das Vergnügen, kurz vor der internationalen Veröffentlichung des Teilaspekts (Teilbericht D, Blutuntersuchungen, Einfluss auf die Genom-Instabilität) mit meinem Wissenschaftlichen Studienkoordinator, Prof. Wilhelm Mosgöller in Wien zu reden.

Eine im Frankenland, nahe Würzburg, durchgeführte Mobilfunkstudie sorgt nach ihrer Veröffentlichung am 31.5. 2024 in einem renommierten wissenschaftlichen Fachjournal für große Aufregung. 

In der Studie ging es um den wissenschaftlichen Nachweis, ob die Einwohner, die in unmittelbarer Nähe zu einer Mobilfunksendeanlage wohnen, einer höheren Gesundheitsgefährdung ausgesetzt sind, als diejenigen, die in einigem Abstand zum Sender leben.

Ein Novum bei dieser Studie, die den Titel „Athermische biologische Wirkungen von elektromagnetischen Feldern auf das vegetative Nervensystem und Gen-Integrität“ (ATHEM3) trägt, war die Nutzung der eigens entnommenen Blutproben aller Probanden. Sieben Stunden nach deren Entnahme waren die Proben im renommierten Institut von Professor Igor Belyaev im Krebsforschungsinstitut der Slowakischen Akademie der Wissenschaft, in Bratislava.

Zusammenfassend weisen die hochsignifikanten Unterschiede
zwischen den Kontrollen und der exponierten Gruppe
zusammen mit der Korrelation zwischen spezifischen Signalen hochfrequenter elektromagnetischer Felder (HF-EMF-Signalen; GSM, LTE) und den verschiedenen Chromosomenaberrationen nach chronischer (jahrelanger) Exposition auf die Signale von Mobilfunk-Basisstationen (MPBS-Signale; GSM, LTE) als Ursache der beobachteten genetischen Instabilität hin. Somit könnten unsere Ergebnisse zu Chromosomenaberrationen einen biologisch plausiblen Mechanismus für die Daten zu einem signifikant erhöhten Krebsrisiko bei Personen, die MPBS-Signalen ausgesetzt sind, liefern.

 

In dieser Studie fanden wir keine statistisch signifikanten DNA-Schäden und/oder oxidativen Stress, die auf den Aufenthalt in der Nähe von Mobilfunk-Basisstationen (MPBS) zurückzuführen wären. Wir fanden auch keine statistisch signifikanten Effekte in Bezug auf spezifische Genparameter. Die zytogenetischen Schäden, d.h. die Chromosomenaberrationen, waren bei den Bewohnern mit höherer Exposition gegenüber hochfrequenten elektromagnetischen Feldern (RF-EMF) signifikant erhöht. Sie korrelierten negativ mit dem Abstand zum MPBS und positiv mit den LTE- und GSM-Signalen des MPBS.

Gulatia, Sachin; Mosgoeller, Wilhelm; Moldan, Dietrich; Kosika, Pavol; Durdika, Matus; Jakla, Lukas; Skorvagaa, Milan; Markovaa, Eva; Kochanovaa, Dominika; Vigasovaa, Katarina; Beljajew, Igor: Bewertung von oxidativem Stress und genetischer Instabilität bei Anwohnern von Mobilfunk-Basisstationen in Deutschland. In: Ökotoxikologie und Umweltsicherheit. Jahrgang 279 (2024), 116486. – https://doi.org/10.1016/j.ecoenv.2024.116486

 

Koordiniert wurde die Studie vom Krebsforscher Prof. Dr. med. Wilhelm Mosgöller von der MedUni Wien. Sein Fazit:

„Wir haben bei ATHEM-3 per se keinen Krebs, sondern die biologische Begründung und Plausibilität für die Krebsentstehung geliefert. Krebs als Gesundheitseffekt wurde schon in anderen Studien weltweit gezeigt, aber keiner hat es geglaubt. Jetzt ist es ein gutes Stück glaubwürdiger.“

 

 

Im Film „Das digitale Dilemma“ wird die ATHEM3-Studie ab Filmzeit 1:21:15 vorgestellt – über weitere Ereignisse werden wir an dieser Stelle regelmässig berichten. ATHEM 3: Langzeiteffekte von chronischer Exposition mit niedrigen (athemerischen) Intensitäten von elektromagnetischen Wellen.

 

 

Mehr zur Studie erfahren hier:

Bei Klaus Scheidsteger:

https://das-digitale-dilemma.de/athem-3-studie/

 

Artikelserie bei Diagnose.Funk:

https://www.diagnose-funk.org/forschung/studien-reviews-berichte/studien-zu-mobilfunk-basisstationen/artikelserie-athem-3-studie

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